Allergie? Diese Unterschiede und Hilfe gibt es

Allergie? Diese Unterschiede und Hilfe gibt es

Allergie? Unverträglichkeit? Diese Unterschiede sollten Sie kennen

Sie trinken Milch und dann bläht der Bauch? Oder Sie bekommen einen kratzigen Hals wenn Sie eine Erdnuss essen? Die Symptome grundlegend einzuschätzen, ist sehr wesentlich. 

Eine Allergie ist keine Intoleranz, auch wenn viele Menschen mit Unverträglichkeiten durchaus Leidensgeschichten durchmachen. Genauere Informationen zu Unverträglichkeiten finden Sie in diesem Blogbeitrag

Der wesentliche Unterschied zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit ist, dass unterschiedliche Prozesse im Körper beteiligt sind. Bei einer Allergie überreagiert das Immunsystem auf bestimmte, ungefährliche Allergene (Proteine) in der Umwelt oder Nahrung. Bei Unverträglichkeiten ist das Immunsystem nicht beteiligt, sondern der Körper hat nicht genügend eigene Enzyme um Bestandteile der Nahrung zu spalten. 

Allergie - diese Symptome und gesundheitlichen Risiken haben Allergiker

Sehr viele Menschen leiden unter Allergien, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Allergien sind erblich bedingt, aber auch übertriebene Hygiene kann zu Allergien führen. 

Zu den häufigsten Allergien gehören der Heuschnupfen, die Hausstauballergie, die Tierhaarallergien, Allergien gegen Nahrungsmittel, Medikamente, Kosmetika oder Metalle.

Die Symptome beginnen bei einem lästigen, aber harmlosen Schnupfen, Hautausschlag, Juckreiz und geschwollenen, tränenden Augen, Asthma bis hin zu einem anaphylaktischen Schock. 

Die Dauer der Reaktion wird in 4 Typen geteilt, wobei Typ I sofort reagiert, Typ IV erst Stunden oder Tage später.

Die gesundheitlichen Risiken reichen von einer lästigen Einschränkung im Alltag oder zu bestimmten Jahreszeiten bis hin zu schweren Reaktionen mit Todesfolge, wenn nicht rechtzeitig reagiert (werden kann). 

Wir sprechen hier in der Folge gegen allgemeine Heilungs- bzw Behandlungsmöglichkeiten von nicht lebensbedrohlichen Symptomen. Wenn Sie oder eine betroffene Person einen allergischen Schock oder einen Asthmaanfall bekommt, ist das ein medizinischer Notfall und verlangt sofort nach ärztlicher Behandlung. Warten Sie nicht!

Zumeist wissen die Betroffenen, dass ihnen bestimmte Lebensmittel nicht gut tun oder sie in bestimmten Umgebungen reagieren werden. 

“Klassische” Kreuzallergien

Eine Kreuzallergie entsteht, wenn das Immunsystem erst gegen einen Stoff überreagiert und auch bei gleichen oder ähnlichen Allergenquellen. Man hat eine Allergie gegen bestimmte Baumpollen und reagiert später auch bei bestimmten Nahrungsmitteln. 

Manche Kreuzallergien sind bekannt. Manche Nahrungsmittel, wie Erdnüsse oder Haselnüsse, lösen häufiger Allergien aus als andere. Es kommt dabei auf den Primärauslöser an. Häufige bekannte Kreuzallergien sind: 

 

primäre Allergie

mögliche Kreuzreaktionen

Birkenpollen

Kreuzallergie auf Apfel, Karotte, Soja, Sellerie, Haselnuss, Kiwi, Erdbeere, frischem Steinobst etc.

"Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom"

Gräserpollen

Kreuzallergie auf Erdnuss, Soja und anderen Hülsenfrüchten, Kreuzallergie mit Roggen-, Weizen- oder anderem Getreidemehl etc.

Beifußpollen

Kreuzallergie auf Sellerie, Karotte, Kartoffel, Gewürzen (Anis, Curry, Zimt) etc.

"Sellerie-Karotten-Beifuß-Gewürz-Syndrom"

Latex

Kreuzallergie auf Avocado, Banane, Kiwi etc.

"Latex-Frucht-Syndrom"

Hausstaubmilben-Kot

Kreuzallergie auf Schalen-/Krustentiere

Vogelfedern

Kreuzallergie auf Hühnereier (Eigelb) und Geflügelfleisch

"Vogel-Ei-Syndrom"

Katzenhaare

Kreuzallergie auf Schweinefleisch

"Cat-Pork-Syndrom"

Kuhmilch

Kreuzallergie auf Rindfleisch

Quelle:Netdoktor.at

Allergikerinnen und Allergikern haben es alles andere als leicht. Aber welche Möglichkeiten gibt es sich gegen die allergenen Stoffe zu schützen und das Leben wieder zu genießen?

Lösungen gegen die Allergien - was hilft wirklich? 

Eine wirkliche Heilung für alle Allergikertypen gibt es leider noch nicht. Für den Typ I gibt die Hyposensibilisierung, die das Immunsystem an bestimmte Allergene gewöhnt, sodass die Reaktion weniger heftig ausfällt oder sie auch komplett entfallen. 

Andere Möglichkeiten die Allergie zu vermeiden, ist es die Allergene zu meiden. Bei manchen Allergien, ist das allerdings nicht so einfach. Heuschnupfen oder Pollenallergie gehört zu den häufigsten Allergieformen und man ist meist nur für eine bestimmten Zeitraum betroffen. 

Bestimmte Änderungen im Lebensalltag können schon dazu beitragen diese Allergie zu lindern. Darunter fallen zB die Zeiten wann zu lüften ist, Pollengitter und die getragene Kleidung vom Schlafzimmer fernzuhalten. Auch bei der Hausstaubmilbenallergie können solche Änderungen helfen die Milbenlast zu verringern, wie zB Staubfänger wie Polstermöbel, Teppiche oder Kuscheltiere zu vermeiden oder regelmäßig heiß zu waschen. Regelmäßiges Lüften und feuchte Reinigung der Wohnung und Böden, sind ebenfalls gute Tipps. 

Lebensmittelallergien oder Hautreaktionen können vor allem durch die Vermeidung des Allergens vermieden werden. 

Hausmittel bei Allergien

Zu Hausmitteln und auch Homöopathika gibt es keine bzw nicht ausreichende Studienergebnisse oder nachgewiesene Wirkungsweisen. Es gibt Produkte, wie zB Lectranal, die schon früh eingenommen werden müssen, damit sie Wirkung zeigen. 

Medikamentöse Behandlung von Allergien

Die Behandlung von Allergien mit Medikamenten ist die gängigste Möglichkeit die Beschwerden zu lindern. 

Zumeist werden dazu Antihistaminika, auch Histamin-Blocker genannt, eingesetzt. Histamin ist der Botenstoff den der Körper bei einer allergischen Reaktion ausschüttet. Histamin-Blocker sind diesem Stoff ähnlich und setzen an den Stellen der Zellen an bevor das körpereigene Histamin dort ankommt.

Welches Antihistamin passt zu welcher Allergie?

Die Wirkstoffe die in Histamin-Blockern verwendet werden, sind Loratadin oder Cetirizin, aber auch Desloratadin, Azelastin oder Levocabastin. Von diesen Wirkstoffen gibt es nur Cetirizin, Desloratadin oder Fexofenadin (Allegra), die rezeptfrei auf servusapotheke.at verfügbar sind. 

Sehr häufig werden Cetirizin, Levocetirizin und Desloratadin in Tablettenform angeboten. 

Für die Behandlung von Symptomen wie eine verstopfte Nase werden Nasensprays empfohlen, die jedoch streng nach der Packungsbeilage zu verwenden sind und keine dauerhafte Lösung darstellen. 

Augentropfen gegen brennende Augen werden können ebenfalls verwendet werden. Produkte mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure sollten vorbeugend bereits 2 Wochen vor dem Start des Pollenflugs verwendet werden.

Kontaktreaktionen auf der Haut können mit kortisonhaltigen Salben oder Tabletten behandelt werden. Leider sind diese in Österreich nicht rezeptfrei erhältlich. Allerdings gibt es rezeptfreie Cremen, die helfen können. Wir empfehlen dazu Bepanthen Sensiderm, Sensicutan Creme, Pflegeprodukte von La Roche Posay

Fotocredit: Photo by Olia Nayda on Unsplash